CET / RET ist es ein Segen oder ...?!
CET /RET
ist es eine Segen oder ...?!
Wie sicherlich bekannt sein dürfte, hat der Luxemburger Gesetzgeber 2018 ein Gesetz zum Zeitsparkonto im öffentlichen Dienst (nachstehend “CET” genannt), für alle Beamten und Angestellte des öffentlichen Dienstes
eingeführt.
Nach langen und sehr zähen Verhandlungen zum Kollektivvertrag 3.0 wurde ebenfalls eine Kompromisslösung für alle Mitarbeiter der POST Luxembourg (nachstehend „POST“ genannt), die unter dem Kollektivvertrag geführt werden, durch den “RET” eingeführt.
Für uns als Syndicat des P&T ist das RET absolut keine zufriedenstellende Lösung, da nicht nur die Wortwahl „RET“ eingeführt wurde, sondern hierunter auch erhebliche Unterschiede, um nicht zu sagen „DISKRIMINIERUNGEN“, in der Anwendung des Gesetzes zwischen den „Beamten“ und den „Arbeitnehmern des Kollektivvertrages“ entstanden sind.
Bei den andauernden Nachverhandlungen zur Umsetzung des Gesetzes CET, respektive der Modalitäten des RET bei POST, ist nichts mehr von dem einst so lautstark geäußertem Willen unseres Herrn Generaldirektors zu einer eventuellen Harmonisierung der beiden Statute unseres Unternehmens in allen Bereichen, bis auf die Gehälter, zu vernehmen! Schade! Es wäre sicherlich ein Segen und ein starkes Zeichen zur weiteren Harmonisierung gewesen, wenn POST als „Etablissement Public“ für alle Mitarbeiter das CET, so wie vom Gesetzgeber vorgesehen, eingeführt hätte.
Aber woher kommt denn diese eher ablehnende Haltung unserer Direktion zu den Arbeitszeitkonten CET/RET? Ein von dem Gesetzgeber als segensreiches Dankeschön an die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gesehenes Gesetz zum Zeitsparkonto (CET) hat in der Wirklichkeit sicherlich
nicht nur Vorteile.
Es darf auf den Arbeitszeitkonten des CET/RET bis zu 1800 Stunden angespart werden, die vor dem Rentenantritt genommen werden können.
Für diejenigen, die kurz vor ihrer Pension oder Ausscheiden stehen, ist es vielleicht ein Segen. Sicherlich, aber für diejenigen, die alle Arbeiten der Kollegen/innen mit angesparten Frei-/Urlaubsstunden über Monate hinweg mittragen müssen, ist dies keine zufriedenstellende Lösung, weil deren Arbeitsplätze, solange sie sich im „CET / RETUrlaub“ befinden, nicht neu besetzt werden können.
Ungeachtet dessen, dass diese wohl geleisteten Stunden unserer Kolleginnen und Kollegen sicherlich erbracht wurden, stellt es die POST vor zunehmend größere, hauptsächlich finanzielle aber auch organisatorische Schwierigkeiten.
Das eine ist die Problematik mit den urlaubsbedingten freien Stellen, die über lange Zeit nicht besetzt werden können. Zum anderen müssen die Stunden auf den Arbeitszeitkonten des CET/RET von allen Mitarbeiten am Ende eines jeden Jahres als Provision in der Buchhaltung ausgewiesen werden.
Die auf den CET / RET-Konten angesparten Arbeitszeiten stellen nämlich eine Art „Schuld“ der POST gegenüber den betreffenden Arbeitnehmern dar. Dies sind zurzeit bereits Millionenbeträge, die auch ein Unternehmen wie die POST finanztechnisch in Schieflage bringen können.
Die Regelung des CET sollen so, wie sie im Gesetz vom 1. August 2018 « portant fixation d’un compte épargnetemps dans la Fonction publique » vorgesehen sind, ohne Ausnahme übernommen werden. Dies gilt auch für die Inanspruchnahme der angesparten Arbeitszeit in Stunden und Minuten, so wie in Artikel 7.1) des betreffenden Gesetzes vorgesehen.
Wohlwissend, dass wir als Syndicat des P&T immer verantwortungsvoll in unseren Entscheidungen für die Mitarbeiter aber auch für unsere POST stehen, hat eine „Intersyndicale“ mit dem Syndicat des P&T, sowie Vertretern des LCGB und des OGBL in ihrer Sitzung von Mitte August den unten angeführten Kompromissvorschlag zu den Regelungen des CET/RET erarbeitet und der Generaldirektion unterbreitet.
Proposition Groupe de Travail POST | Position/Proposition Intersyndicale |
Congé reporté sera supprimé | D’accord |
Les congés non pris au-delà des 200 heures sont reportés dans le RET |
D’accord |
Obligation d’écouler les jours fériés bonifiés endéans un trimestre (jours fériés tombant sur un jour non travaillé) |
D’accord |
Agents qui ont moins de 2 ans d’ancienneté chez POST - Augmentation de l’horaire mobile à un seuil de 40 heures. - Prise de congé du CHMO en heures et minutes et une journée/resp. deux demi-journées par mois. Les congés non pris au-delà des 200 heures sont reportés dans le congé reporté. |
D’accord |
Prise de congé RET en heures et minutes | D’accord (nous avons bien compris qu’il n’y a pas de limitations) |
Prise de congé du CHMO (horaire mobile) en heures et minutes et une journée/resp. deux demi-journées par mois |
D’accord (nous avons bien compris qu’il n’y a pas de limitations pour la prise en heures et minutes) |
Présence obligatoire maintenue jusqu’à 16h00 avec possibilité de poser un congé RET ou horaire mobile afin de pouvoir quitter plus tôt le lieu de travail (sur avis favorable du manager) |
Nous proposons une présence obligatoire jusqu’à 15h30 seulement. L’Intersyndicale pense qu’une partie des heures qui vont sur le HM (et en partie au RET) Nous proposons une validation automatique par SAP pour chaque demande La Direction a argumenté la nécessité pour une demande de congé (soit RET, soit |
Augmentation de l’horaire mobile à un seuil de 40 heures |
Principalement d’accord pour ces 2 points avec cependant la modification Transfert automatique au RET de toutes les heures au-delà de 24 L’Intersyndicale pense qu’une partie du problème provient du fait que dans le |
Pas de transfert automatique d’heures de l’horaire mobile vers le RET, transfert au-delà de 40 heures sur demande avec accord du chef de département |
In einem Meeting am 23.09.2022 mit der Generaldirektion wurde sich mündlich mit allen Parteien auf nachfolgenden Kompromiss geeinigt, der zeitnah schriftlich fixiert werden soll:
• Congé reporté sera supprimé
• Les congés non pris au-delà des 200 heures sont reportés dans le RET
• Obligation d’écouler les jours fériés bonifiés endéans un trimestre (jours fériés tombant sur un jour non travaillé)
• Agents qui ont moins de 2 ans d’ancienneté chez POST
- Augmentation de l’horaire mobile à un seuil de 40 heures.
- Prise de congé du CHMO une journée/resp. deux demi-journées par mois.
• Prise de congé RET en heures et minutes
• Prise de congé du CHMO (horaire mobile) une journée/resp. deux demi-journées par mois
• Présence obligatoire jusqu’à 15h30 avec possibilité de poser un congé RET afin de quitter plus tôt le lieu de travail (sur avis favorable du responsable)
• Augmentation de l’horaire mobile à un seuil de 40 heures
• Pas de transfert automatique d’heures de l’horaire mobile vers le RET, transfert au-delà de 40 heures sur demande avec accord du responsable
Das Syndicat des P&T bleibt nichtsdestotrotz bei seiner Hauptforderung, die es auch schon bei den Kollektivvertragsverhandlungen im Jahre 2020 gestellt hatte, nämlich dass für alle privatrechtlichen Arbeitnehmer der POST das CET auch eingeführt wird, so wie es im entsprechenden Gesetz vom 12.
April 2019 vorgesehen ist. Mit einem Schritt in diese Richtung konnten wir zumindest erreichen, dass die Kollegen Staatsarbeiter ebenfalls das CET bekommen.
Die Grundforderung des Syndicat des P&T, dass ALLE Mitarbeiter das CET bekommen, wurde jedoch kategorisch vom Herrn Generaldirektor abgelehnt!
Eines der wichtigsten Ziele bei diesen Neuregelungen soll nämlich sein, dass weniger Stunden auf den Konten des CET/RET angespart werden. Dies könnte sicherlich durch die vorgeschlagenen Neuerungen bei den Arbeitszeit- und Entnahmeregelungen aus dem Konto des CET/RET/Horaire Mobile erreicht werden.
Ein Appell von unserer Seite ist sicherlich auch an euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, verantwortungsvoll mit den Arbeitszeiten und den Urlaubsregelungen umzugehen! Ebenso der Appell an unsere Generaldirektion, sich vor Augen zu führen, dass die hohe Anzahl der Stunden auf den Konten des CET/RET sicherlich auch ein Indikator zum «Effektiv» der Mitarbeiterzahl darstellt. Man sollte generell davon ausgehen, dass ein Großteil der geleisteten Stunden nicht „missbräuchlich“ ist!
Wir als Syndicat des P&T sehen dieses Entgegenkommen in schwierigen finanziellen Zeiten unseres Unternehmens als eine Übergangsregelung. Zumindest haben unsere Kolleginnen und Kollegen des Kollektivvertrages hiermit ihren Beitrag zu Einsparungen sicher mehr als geleistet. Wir möchten aber schon jetzt darauf hinweisen, dass sobald es die Unternehmenszahlen zulassen, wir unseren gestellten Forderungen
zum CET für ALLE mit Nachdruck nachkommen werden.